Kaltnadelradierung
Bei der Kaltnadelradierung wird mit einer Stahlnadel in Kupfer geritzt. Je nach Duktus der zeichnenden Hand wird die Linie im Kupfer tiefer oder weniger tief, die Linie im Druck dunkler oder heller. Um die Zeichnung auf Papier zu übertragen, muss die Kupferplatte mit Farbe eingerieben werden. Diese bleibt nach dem Auswischen mit Gaze und Handballen letztendlich nur in den gezeichneten Vertiefungen hängen. Im Anschluss wird ein gefeuchtetes Büttenpapier über die Platte gelegt und unter hohem Druck und Filzlagen mit einer Handdruckpresse gedruckt. Das Papier wird in die Vertiefungen gepresst und holt somit die Farbe heraus. Das Bild steht nun seitenverkehrt auf dem Papier. Pro Farbe muss eine Platte gezeichnet und eingefärbt werden. Hier können sie auf YouTube ein Video zur Technik ansehen das in Zusammenarbeit mit der staatlichen grafischen Sammlung entstand.
Kaltnadelradierung und Direktätzung
Die Kaltnadelradierung und Direktätzung ist eine Kombination aus kaltem und heissem Verfahren. Bei der Direktätzung oder Pinselätzung wird die entfettete Kupferplatte mit einem feinen Kolophoniumpulver, dem Aquatintastaub bestäubt. Dieses wird mit Bunsenbrenner eingebrannt und dient als eine Art Raster. Nun kann man direkt mit konzentrierter Säure und Pinsel auf die Platte malen. Die Säure ätzt um die einzelnen Pünktchen und erzeugt Vertiefungen in welche die Ölfarbe von Hand eingerieben wird. Dieses Verfahren nennt man auch Aquatintaradierung. Hier können Sie ein Video zur Technik ansehen, welches in Zusammenarbeit mit der staatlichen Grafischen Sammlung in München entstand.